Präses Kurschus fordert auf der Landessynode im mündlichen Bericht die Synodalen heraus
Mit Freude haben wir den theologisch herausfordernden mündlichen Bericht von Präses Annette Kurschus auf der Landessynode 2020 zur Kenntnis genommen. Sie hat im Blick auf Weihnachten zugespitzt: Oft heißt es im Volksmund ‚Wir müssen Weihnachten retten. Weihnachten ist durch die Corona-Pandemie in Gefahr.ʻ Aber wer rettet hier eigentlich wen? „Weil Weihnachten wurde, machen wir das alles. Als Gerettete und Rettungsbedürftige zugleich. Wie immer das Feiern in diesem Jahr möglich sein wird.“
Präses Kurschus lenkt dadurch den Blick auf den tiefen Grund von Weihnachten: es geht nicht nur um warme Gefühle, traditionelle Rituale und familiäre Ereignisse – so schön diese auch sein mögen -, sondern als Christen feiern und verkünden wir: „Christ, der Retter ist da!“
Einer Rettung geht das Verlorensein voraus: „Rettung brauchen wir, liebe Synodale, das ist wahr.“
Gerade die Corona-Pandemie zeigt uns wie hilflos wir als Menschen in verschiedenen Beziehungen sind. Dabei sollten wir vorsichtig sein, vorschnell Gottes (strafendes) Wirken und Corona voneinander zu trennen. „Was macht diejenigen, die das so zweifelsfrei behaupten, da eigentlich so sicher?“ fragte Präses Kurschus.
Corona als ein Geschehen, in dem Gott handelt? Das Ringen um diese spannende theologische Einordnung fand im theologischen Tagungsausschuss statt.
Pfr. Nicolai Hamilton, Halle (Westf.)
Der Bericht der Präses kann hier nachgelesen werden.